Großer Hörsaal

Vortrag von Dr. Gabriele Lademann-Priemer, Religionswissenschaftlerin
Mami Wata, die Wassergöttin: Von den einen als uralte Göttin gefeiert, von den anderen als Neugottheit dargestellt. Anknüpfend an traditionelle Fluss- und Meergottheiten in Afrika hat sich seit den 50er Jahren Mami Wata gemischt mit europäischen, indischen, islamischen Zügen und auf verschiedene Kontinenten verbreitet. In Lateinamerika ist Yemoja (Yemanja) beispielsweise eine „verwandte“ Göttin, die hingebungsvoll verehrt wird.

Manche Christen aus dem neopentekostalen Bereich und einige Muslime dagegen nennen Mami Wata einen Dämon oder Djinn. Filme aus Nigeria zeigen den Machtkampf zwischen Mami Wata und Jesus, Plakate mit muslimischen Hintergrund warnen vor ihr. Mami Wata ist ein synkretistisches Phänomen, an dem sich religiöse Entwicklungen in Afrika deutlich machen lassen – zwischen Frauenemanzipation und Dämonisierung.

Mami-Wata-Foto-Dr-LademannPriemer-2013

BU: Außenwand eines Mami-Wata-Tempels, Benin 2013, Foto: G. Lademann-Priemer